Deutsches Institut für Sporternährung e.V. (DiSE) Podcast

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DiSE Podcast Sekundäre Pflanzenstoffe, Entzündungen und Sport

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Entzündungen und Sport: wie Pflanzenstoffe helfen Ob im Sport, im Beruf oder mit zunehmendem Alter: Gelenkschmerzen gelten als Volksleiden. Rund fünf Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Arthrose und rund 700.000 unter Osteoarthritis, Tendenz steigend. Entzündungen spielen bei der Entstehung von Gelenkproblemen eine große Rolle. Viele sportlich Aktive, die unter derartigen, entzündungsbedingten Problemen leiden, suchen nach Möglichkeiten, schulmedizinische Behandlungsmethoden mit naturheilkundlichen Therapien zu unterstützen. Doch was hilft?

In diesem DiSE Podcast besprechen DiSE e.V. Vorstandsmitglied Uwe Schröder und Ernährungswissenschaftlerin und Wissenschaftsautorin Dr. Anja Bettina Irmler das Potential der Sekundären Pflanzeninhaltsstoffe zur Prävention von entzündlichen Erkrankungen wie Arthritis. Nach ihrem Master-Abschluss war Frau Dr. Irmler als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Forschungsanstalt im Institut für Weinanalytik und Getränketechnologie tätig. Im Rahmen eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierten Projekts promovierte sie 2015 über Sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe („Anthocyane in Fruchtsäften").

Ganz oben auf der Wirksamkeitsskala rangieren die Pflanzeninhaltsstoffe Curcumin, Boswellia serrata und Pycnogenol®. Gemeinsam ist diesen drei Substanzen, dass sie starke Antioxidantien sind. Damit sollen sie entzündlichen Prozessen entgegenwirken und Schmerzen lindern können. Da oxidativer Stress und Entzündungen ein wesentlicher Faktor in der Entstehung von Gelenkerkrankungen sind, stellen antientzündlich und antioxidativ wirkende Pflanzenstoffe ideale Angriffspunkte in der Prävention entzündungsbedingten Gelenkbeschwerden dar.

Curcumin ist ein hoch wirksamer Pflanzeninhaltsstoff aus der Kurkumaknolle. Er unterdrückt bestimmte Entzündungsbotenstoffe und Kollagenabbauende Enzyme, lindert Schmerzen und Knorpeldegeneration. In mehreren Studien konnte gezeigt werden, dass Curcumin als Ergänzung zu konventionellen Therapien, z.B. mit Medikamenten wie Diclofenac oder Ibuprofen, zu besseren Ergebnissen geführt hat. Problem ist allerdings, dass in Kurkuma nur zwei bis fünf Prozent Curcumin enthalten ist. Da Curcumin zudem fettlöslich ist, wird es in der wässrigen Umgebung des Darmes nur schlecht absorbiert und zu 90 Prozent wieder ausgeschieden. Effektiv sind Curcumin-Extrakte, deren Bioverfügbarkeit erhöht wurde. Durch die Kombination mit Cyclodextrin kann Curcumin über 40-mal besser aufgenommen werden als pures Curcumin oder Kurkumapulver. Und: im Gegensatz zu anderen Bioverfügbarkeitsverstärkern wie Piperin sind für Cyclodextrin keine Nebenwirkungen bekannt.

Pycnogenol® ist ein Extrakt aus der Rinde der französischen Meereskiefer. Diese natürliche Kombination Sekundärer Pflanzenstoffe enthält z.B. Procyanidine, Bioflavonoide und Organische Säuren gehören. Die französische Meereskiefer wächst nur an der französischen Atlantikküste. Die widrigen Umstände (starke Sonneneinstrahlung, salzige, windige Meeresluft) haben dazu geführt, dass die Meereskiefer eine Vielzahl an schützenden Sekundären Pflanzenstoffen ausbildet, die entzündungshemmende Wirkung zeigen. Die Pflanzenstoffe aus Pycnogenol® wirken direkt auf die Entzündungsquelle. Mehrere Placebo-kontrollierte Studien haben gezeigt, dass Menschen, die über drei Monate Pycnogenol® eingenommen haben, deutlich weniger Schmerzen hatten.

Auch Boswellia serrata (Weihrauch) enthält Pflanzenstoffe, die sich in der komplementären Behandlung von Gelenkerkrankungen als wirksam erwiesen haben. Der Weihrauchbaum wächst in widrigen Gebieten entlang des Himalayas sowie im nördlichen und mittleren Indien und hat eine Fülle wirkungsvoller Sekundärer Pflanzenstoffe ausgebildet, die in seinem Harz zu finden sind. Sie haben ebenso wie die vorgenannten Pflanzenstoffe entzündungshemmende, antioxidative und schmerzlindernde Eigenschaften.

Wer langfristig sportlich fit und erfolgreich sein will, sollte deshalb nicht nur auf seinen Energie-, Vitamin- und Mineralstoffhaushalt achten. Mindestens genauso wichtig ist die tägliche Basisernährung mit einer ausreichenden Menge und Vielfalt an natürlichen sekundären Pflanzenstoffen. Sie sind nicht nur ein Grundstein für die sportliche Leistungsfähigkeit, sondern auch ein wichtiges Element zur Prävention entzündlicher Beschwerden im Sport.


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Über diesen Podcast

Hier treffen sich Theorie, Therapie und Praxis: Deutsches Institut für Sporternährung e.V. (DiSE) auf dem Campus der Sportklinik Bad Nauheim. Die im Campus Sportklinik Bad Nauheim gesammelten Erfahrungen, die vorhandene Infra-Struktur und die täglich faktisch praktizierte Vernetzung mit Experten in befreundeten Institutionen ermöglichen es, wissenschaftlich fundierte Programme mit einer glaubhaft darstellbaren Kompetenz in erfolgreiche Umsetzung zu begleiten.

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